Bischofspalast von Verdun

Bilder

Beschreibung

Kurzbeschreibung: 

Besser bekannt für seine Schlachtfelder, kann Verdun allerdings auch ein architektonisches Erbe von unschätzbarem Reichtum vorweisen. Der prachtvolle Bischofspalast, in den Memoiren des Herzogs von Saint-Simon als weitläufigster und schönster Bischofspalast Frankreichs angepriesen, ist ein Beispiel dafür. Er schließt sich an die Kathedrale mit ihrem Kreuzgang an, die, ähnlich einer Akropolis, das Stadtbild prägt. Im Jahre 1724 beauftragte der Bischof von Verdun, Charles François d'Hallencourt, den Hofarchitekten Ludwig XV. und Mitbegründer des Rocaille-Stils, Robert de Cotte, mit dem Bau eines neuen Bischofspalastes. Dieser sollte den alten ersetzen, der im 16. Jhdt. von Nicolas Psaumi erbaut worden war. Er sollte den zeitgenössischen Geschmack treffen und, vor allem die Macht eines großen, bedeutenden Würdenträgers der Kirche symbolisieren: d'Hallencourt, Bischof und Graf von Verdun, Fürst des Heiligen Römischen Reiches. Die Bauarbeiten zogen sich bis zur Französischen Revolution hin. Nach 1789 diente der Palast den unterschiedlichsten Zwecken. Als 1801 die Diözesen Verdun und Nancy-Toul aus Kostengründen vereint wurden, gab es keinen Bischof in Verdun. 1823 jedoch wurde der Wohnsitz des Bischofs wieder im Palast etabliert, bis das Trennungsgesetz von Kirche und Staat im Jahre 1906 diese Verfügung wieder zunichtemachte und der Palast für die nächsten 4 Jahre unbewohnt blieb. 1920 wurde der Bischofspalast, der während des Ersten Weltkrieges große Schäden erlitten hatte, denkmalgeschützt. Von 1927 bis 1935 fanden umfangreiche Wiederaufbaumaßnahmen statt, nach deren Beendigung der Palast zum ersten Mal nach 30 Jahren wieder von einem Bischof bezogen wurde. Seine Eminenz Ginisty, der den Bau einer Begräbnisstätte für 130.000 gefallene Soldaten veranlasst hatte (das Beinhaus von Douaumont), wurde für diesen Verdienst mit einem äußerst günstigen Mietvertrag gewürdigt. Mit seinem Einzug gab Ginisty dem Bischofspalast seine ursprüngliche Bestimmung zurück. Über die nächsten Jahrzehnte beherbergte der Palast die nachfolgenden Bischöfe, bis seine Eminenz Herriot 1993 zustimmte, den Wohnsitz ins Hotel Anglemont nahe der Kathedrale zu verlegen, um die Errichtung des Weltfriedenszentrums zu ermöglichen.

drehrelevante Fakten

Öffnungszeiten: 
Täglich von 9:30 bis 12:00 und von 14:00 bis 18:00 (im Juli und August von 9:30 bis 19:00). Montags geschlossen.
Nutzung: 
Guter Allgemeinzustand
Innenarchitektur: 
Architektur aus dem 18. Jhdt. Einige der 5 Räume sind renoviert, andere nicht. Prunksaal, Wintersaal, Ballsaal, Bibliothek, Vorraum.
Grundriss: 
450 m²
Umgebung: 
Ehrenhof aus dem 18. Jhdt., Barockgärten, Kathedrale, Kloster
Aufzüge: 
Vorhanden
Catering: 
Nicht vorhanden

Versorgung

Sanitäre Anlagen: 
Vorhanden
Wasserversorgung: 
Vorhanden

Kontakt

Marie-Alix Fourquenay